Dichterwettstreit in Pelarien und Dyonien
Lyrisches von der gepriesenen Insel
Die Bibliotheken in den Schlössern der gepriesenen Insel sind reich bestückt mit literarischen Kostbarkeiten. Teils in der landeseigenen Sprache Pezanisch verfasste Sonette, Gesänge und ganze Epen bereichern das Leben bei Hofe, wobei ein wahrer Wettstreit zwischen den Dichtern stattfindet. Der pelarische Hofdichter Erich vom Sauerteige und sein Gegenspieler Bombastus der aus Igelshieb auf dyonischer Seite eifern nicht nur um die Gunst ihrer Könige sondern auch um die Liebe der edlen Tulde Geiffermeier. Ein weiterer Rivale ist der Hofzwerg Chevalier Klimpe, der nicht nur mit seinen musikalischen Talenten König Talari I. erfreut, sondern sich auch als Gelegenheitsdichter mit lyrischen Ergüssen in Szene zu setzen weiß.
Sympharosiade
Hohes Lied der Sympharosa in sieben Gesängen verfasst von Bombastus aus der Igelshieb, Im November Trübsinn mit freudigen Ausklang
Als Sympharosen weilend lange
Auf Grauenstein viel tränen weinte
Manch Gespenst darob sehr bange
Aus luft'gen Stoff sofort versteinte.
Warum ward diese Schöne so verlassen
Im Schlß Gefährte nur der kleine Hund
Selbst Bösewichter können dies nicht fassen,
Wie tränennaß das Aug' und blaß der Mund.So schritt sie sanft und still auf die Bastei
Auf jene Bank die Rosenduft umrankte
Dort weinte sie dann eine Stunde oder zwei
Die Vogelschale voll, ein jedes Vöglein lieblich dankte.Bedenke nun auf schlummerlosen Pfühle
Wenn Einsamkeit und eine Zofe dich bedeckt
Im Traumgewand der Königin hineingestickt Gefühle
Das Kobold »Lust« im Wälzen dich nun neckt.So wischt sie nun die nächtlich Trübsal aus den Augen
Die höllengleich den schlummerlosesten befällt
Sucht matten Blick's nach Dingen welche taugen
Der Perlenschnur Gedankengang welcher einen Tag erhellt.Der Tränenreichen ist nun erbarmunsgvoll die Gottheit
Begleitet sie zum letzten Gang auf den starken Wolkenspalter
Der Treppen Mühsal bald bewunden, Blick und Seele weit
Sie breitet ihre Arme aus, fliegt endlich leicht als Falter.Ihr Schönen der Traurigkeit im Reigen nun ein End'
Froher Tanz mit Blumenketten zierlich Bein und zarter Hand
Geschmückt in lieben Angedenken Lust ein jeder fänd
Pokal der Fülle erhoben im Schwung gefüllt bis zum Rand!