Verstehen Sie Pezanisch?
Die Sprache der gepriesenen Insel
Schon in der Anfangszeit erdachten sich die beiden Schöpfer der gepriesenen Insel eine eigene Sprache für die Bewohner ihres Fantasiereiches: Das Pezanisch. Sie besetzten Worte durch assoziative Gedankenreihen und Anleihen an den Sonnebergischen Dialekt mit neuen Inhalten. Ein kleines Vokabelheft mit annähernd 300 Einträgen zeugt noch heute von diesem Wortspiel. Für »Augen« sagte man »Eier«, ein Brillenträger hieß »Viereierer« und »sichtbar« wurde folglich zu »eierbar« umgeformt.
Bätz und Kiedorf verwendeten ihre »Geheimsprache« vor allem in ihrer gemeinsamen Jugendzeit in Sonneberg, um sich abzugrenzen und scheinbar unverständliche Unterhaltungen zu führen. Nur hier und da findet sich später Pezanisch in Gedichten und Briefen wieder.
Alla – immer
Amme – Mutter
Ammerich – Vater
Ahne – Großmutter
Ahneteppich – Garten
Agol – Baustoff
Ajax – Hund
Augtörch – Huhn
Adel – schwarz
Bertolo – hässlich
Bertolomäe – hässliche Frau
Bonsack – Drogist
Beutepapp – Tisch
Buit – Brief
Bas – unten, tief dunkel
Bosgat – Nacht
Brecher – Kaputtmacher
Brebtla – nervös, zapplig
Base – Teufel, böse
Barikad – Fuhrwerk
Beresheim – Arzt, Angst
Bemtatensta – Verlockung
Büchr – Berge
Buck – Priester
Basahnrümpel – Keller
Bollern – falten
Bildla – Teich
Born – weiß
Bornteppichlüla – Schnee
Blumma – Blume
Dora – kalt
Dötschel – Wasserfall, flüssig
Düll – du willst
Düllt – er, sie, es will / wollte
Druck – Stirn
Dülangs – verstehen
Eier – Augen
Eierthera – Augenbrauen
Eierbar – sichtbar
Esglucklörch – Frosch
Eigluck – Tränen
Eck – Kacke
Fliegl – sorgfältig, genau
Flaschen – kaufen
Fluss – kleiner Mund, saugen
Fries – streng
Ferenz – Besprechung
Fei – so ist es
Florentin – Musik
Fußtakt – Topf
Fupstakt – Löffel
Fakt – Gefäß
Fiereier – Brillenträger
Florenzen – musizieren
Ferlauf – sinnlos, endlaus
Gluck – Getränk
Glückslörch – Fisch
Gluckslorchlörch – Kuh
Griffel – Geist, begreifen
Griffel Karasch – Liebe
Griffel Holz – Gelehrter, Kluger
Griffel Gluck – Schnapo, Wein
Grude – trocken
Grudepapp – Ofen
Gera – spülen
Gerber – dumm, plump
Gat – Tag
Glitzer – Sonne, Licht, Gold
Glitzius – Gestirn
Glitzerwei – Feuer
Gruderüml – Kirche
Grudig - heilig
Gelt – Schachtel, Behälter
Halma – Holz
Halma Teppichsinn – Baum (Mehrzahl: Wald)
Halma Rümpel – Holzhaus
Habs – nimm
Hohenpalm – Frieden
Herero – Krieg, Sieg
Holz – Mensch
Hol – Fuß
Häwä – Ärger, Enttäuschung
Häwwe – ja, Bestätigung
Holschläuch – Zehen
Hanta – Anrede, »mein Herr«
Habba – kleine Anrede
Hebn – ausziehen
He – oh, ach
Himer – Geige
Himmel – Zimmer
Himmellochholz – Zimmermann
Helma – Villa
Inpepelall – Gebet
Isidor – Diener
Iptkgl – Woche
Inaslörch – Ente
Kitt – Samen
Karasch – pinkeln, Geschlechtsteil, Pisse
Karaschrutsch – Geschlechtsverkehr
Klotz – Stein
Klotzmalgluck – Eis
Klün – klein
Klünet – groß
Kuliss – Wohnung, Wand
Krachn – weit
Krachnet – nah
Kin – tun, machen
Klimki – winzig
Kaserol – hoch, edel
Kräse – Koch
Krenz – Spital
Kipät – Tot
Küna – kein, nichts
Kümkadong – arm
Kauf – Flasche
Kriwatsch – schlecht
Kolrapi – Geheimnis
Kadong – Geld
Knie – sitzen
Kwack – essen
Kwackmaschina – Zähne
Kiseweter – schnell, eilig
Kittel – Gespenst
Kniepapp – Stuhl
Kreißelschmir – Plakat
Kasero – rot
Kaseroralt – orange
Krümel – Herz
Krümelwei – Herzweh
Krümelnet – herzlos
Kaka – ocker
Karaschauge – Ei
Langs – verstehen
Loch – Arbeit
Lümmeln – Lust, wohlig
Lüla – Kleidung
Leibla – Unterkleidung
Lautenschläger – Alchemist
Lall – Zunge, sprechen
Lallt – spricht
Lemönloch – Bildhauer
Lörch – Tier
Lörchsinne – Fell
Lülapapp – Schrank
Lins – ungeschickt, blöd
Longimokwack – gute Suppe
Laken – nass
Lemöngkriwatsch – Plastik
Lau – blau
Mieser – Klager, Nörgler
Mapp – faul, schlapp, müde
Mal – Teich, Gewässer
Malgluck – Wasser
Maltoffel – Bach
Malklünett – See
Müll – ich will
Müll net – ich will nicht
Meier – fett, eklig
Mask – schön
Moree – Stoff, straff, 40
Müs – ich bin
Maschina – Gerät
Mantel – lila
Mappapp – Sofa, Liege
Miesahn – alt
Markist – gestreift
Neihol – Polizei
Neilang – Ohr
Nol – warm
Nada – gut
Netoleina – Bücher
Neierbar – unsichtbar
Nimmdrei – Hure
Noppe – Geländer
Naat – einfach, schlicht
Net – nein, nicht
Nümf – Quelle
Nauseier – Fenster
Nut – rosa
Ninzt – regnet
Oliven – Künstler
Oliv – Kunst
Orsel – Lärm, laut
Orselnethollörch – Katze
Papopel – Krone
Penneholz – Lehrer
Preiser – Lobsänger, Schmeichler
Penne – Schule
Plim – Kleinigkeit
Plum – dickes, grobes
Petersen – rechnen
Palm – Demokrat
Papp – Möbel
Pfal – Kohle
Pepelall – Gotteswort
Pünas – Freund
Popel – Hut
Porta – flüchten, Tür
Permanent – grün
Permanentgrell – grellgrün
P (tonlos) – auf, oben, über
Palmteppich – Berg
Ralfen – stehlen
Reinhold – Troffel
Rutsch – spielen
Rindla – Brot, hart
Rohr – Gewehr, Waffe
Rohrholz – Soldat
Rab – quälen, verrenken
Rümpel – Haus, Gebäude
Rupp – ziehen, quetschen, drücken
Ralf – gelb
Rindlagriffelgluck – Bier
Schott – dünn
Schmitt – dick
Schorr – Handwerker
Schüchter – schenken
Schläuchn – Hände, Finger
Schachteln – handeln
Sinne – Haare
Schüsseln – wegwerfen
Schipplern – kokettieren
Schul – schlafen
Schulpapp – Bett
Schwachholz – Frau
Schifebne – Messer
Sitz – Knie
Sitzlüla – Strumpf
Schrank – Mantel
Schmiergluck – Tinte
Schnapp – Poet
Schmuckbarikad – Kutsche
Schwlbender – Sonnabend
Schmier – Brief, schreiben
Sinnelüla – Mütze, Hut
Stube – Himmel (siehe Zimmer)
Teppich – Natur
Teppichsinne – Gras
Teichn – Bild, malen
Tink – Freude
Tschit Tschef, Tschewwe – gut, sehr gut, bestens
Toffeln – lauten, gehen
Tub – Blech
Truknabretter – Kuchen
Tiukhabs – bitte
Tiukmüps – danke
Tiuklall – Freudenschrei
Tala – Mittwoch
Thera – braun
Ulbi – Hofnarr
Wachn –Zeit
Wachngriffel – Zeitgeist
Wachpapp – Uhr
Wachn-toter – Vergangenheit
Wachn-stehender – Gegenwart
Wachn-rolender – Zukunft
Waas – peinlich
Wis – pissen
Zimmer – Himmel
Zimmergluck – Regen
Zinna – Turm
Zatsch – Trommler
Zentus – unser Planet